Ein kurzes Daily me: Geschichten aus dem Leben, oder so
Seit einer Woche stapelt sich der Berg meiner Bügelwäsche. Es ist nicht so, dass ich jedes Teil einzel bügle, aber wenn ich die Wäsche zusammen lege, dann mach ich das am Bügeltisch. Die Höhe passt und ich kann es auch glatt streichen und bekomme nicht sofort Rücken. Manchmal vergesse ich die Wäsche auch im Trockner und dann sieht die Sache wieder ganz anders aus und ich muss alles bügeln. Es ist nicht so, dass irgendwer bei mir zu Hause gebügelte Wäsche erwartet, ausser die Kunden meines Mannes. Aber wenn ich zum Beispiel die T-Shirts der Jungs in die Schubladen versorge und dieser Shirt-Turm dann so ausgefranst und schief vor mir liegt, dann verursacht das bei meinem inneren Monk ein heftiges Augenzucken. Sowas macht mir nur bei der Schlafwäsche und Unterwäsche nix aus. Ich kann die verwurstelten Kleidungsstücke einfach nicht so reinstopfen. Ich weiss, auf der Welt gibt es auch ganz andere Probleme, trotzdem, sowas tut meinen Augen weh. Und wenn ich keine Zeit habe, das vernünftig zu machen, dann lasse ich es lieber ganz sein.
Nun liegt der Berg Wäsche seit Tagen auf dem Wäscheständer. Alles ist gewaschen aber halt nicht zusammengelegt. Seit drei Tagen nölen die Jungs jeden Morgen, sie hätten keine Unterhosen und Socken mehr in der Schublade. Jeden Morgen rufe ich dann zurück, dass alles frisch gewaschen im Wäschekorb oder auf dem Wäscheständer ist. Und wenn sie sich nicht mehr weigern würden, das Kleidermännchen bereits am Abend zu richten, dann hätten sie das Problem ja auch nicht. Ha!
Ja, ich könnte heute die Wäsche bügeln und falten und so…aber…
ich. mag. einfach. nicht.
Ich habe Kopfschmerzen, bin müde und sowas von faul. Nach den letzten stressigen Tagen, habe ich diese Woche mal keine dringenden Termine und war doch jeden Tag unterwegs. Also sitze ich lieber hier und schreibe davon, wie gerne ich doch gebügelte und perfekt gefaltete Wäsche hätte. Es lebe die Prokrastination!
Vor Jahren habe ich mal mit einer Anwältin zusammen gearbeitet und sie erzählte mir beim Mittagessen, wie sie mit der Bügelwäsche nicht hinterher kam. Es sei ihr „Ämtchen“ zu Hause, aber sie macht lieber alles andere, als halt diese blöde Bügelwäsche. Ihr Partner hatte am Tag vorher ein Meeting und die Hemden waren nicht gebügelt. Also hat sie noch auf die Schnelle einfach die Vorderseite, die man halt sieht, noch ratz-fatz gebügelt. Tolle Idee, fanden sie und ihr Partner. Das doofe an dem war, dass er nach dem Meeting noch zum Essen eingeladen wurde. Draussen. Im Sommer. Und er konnte sein Jackett nicht ausziehen…weil sein Hemd nur vorne gebügelt war.
Hach, ich liebe solche kleinen Geschichten aus dem Leben!
Morgen werde ich die Bügelwäsche erledigen. Vielleicht. ❤