Warum kommt immer alles zusammen?

Ich bin noch immer da, auch wenn meine Posts vor sich hin dümpelten. Denn, im Hintergrund war einiges los. Holla die Waldfee, oder wie sagt man das?!?

Nun ist es Zeit für einen kleinen Zwischenbericht, was im Hinterstübchen bei Staublos alles so passiert ist!

Kennt ihr diese Zeiten, in denen immer alles zusammen und plötzlich kommt?

Zuerst plätschert das Leben schön seine gewohnten Bahnen vor sich hin. Die Krankheit hat man zum Beispiel soweit gut im Griff und erwartet in nächster Zukunft keine Veränderungen. Und weil man das nicht sagen darf, Murphy-Gesetz, hab ich den Satz jetzt weder offiziell gesagt oder geschrieben und alles bleibt unter uns, alles klar?!

Eigentlich plätschert mein Alltag schon seit Weihnachten nicht einfach so vor sich hin. In Wirklichkeit plätschert er leider nie! Es standen grössere Entscheidungen und ich war, wie schon geschrieben, in einem Strudel gefangen und konnte keinen klaren Kopf fassen.

Ich engagiere mich neben meinem Blog auch sonst für die MS-Aufklärung. Wie schon mehrfach geschrieben, kann ich einfach mit diesem vorherrschenden Bild nicht leben und möchte aufklären. Deshalb erledige ich im Hintergrund einiges von dieser Aufklärungsarbeit und vieles kriegt ihr hier nicht mal mit. Es hat sich ergeben, dass sich einige sehr schöne Projekte daraus ergeben haben.

Ich habe verschiedene Interviews und Skypekonferenzen geführt und einige Meetings in diesem Zusammenhang gehabt. Seit einigen Monaten rede ich sehr viel über MS-Aufklärung, Patientenkommunikation und alles was das Leben mit MS betrifft. Und meine Worte werden gehört! Diese Projekte wurden also immer grösser und ich investierte sehr viel Zeit rein. Ich glaube, ich werde nie aufhören können, mich für diese Sachen einzusetzen! So wie es aussieht, werde ich ein paar Projekte als unabhängige Beraterin übernehmen. MS-Girl-Boss mein neues Lieblingswort! Es ist noch nicht alles in trockenen Tüchern, daher später dann mehr. Ich freue mich jedenfalls extremst.

Jetzt habe ich neben diesen MS-Girl-Boss Projekten plötzlich einen neuen Job! Ja, so habe ich auch geschaut. Alles hat sich ziemlich spontan und sehr unerwartet ergeben. Angefangen hat alles mit meinem losen Mundwerk. Dieses lose Mundwerk bringt mich immer wieder in verzwickte Situationen. Ich rede schneller als mir die Konsequenzen bewusst werden! Jedenfalls habe ich bei einem Gespräch möglicherweise folgendes gesagt: hej, ist doch ganz einfach, ich helfe euch dabei und übernehme das. Dass daraus tatsächlich ein Anstellungsvertrag resultiert, daran habe ich nicht gedacht.

Also habe ich jetzt neben meinem MS-Girl-Boss-Zeugs auch einen 30% Job als Personal und Lohnwesen Tante + 50% Ferienvertretung. Uuuuppps! Glücklicherweise konnte ich schon die Kinder für Montags-Mittagstisch noch anmelden und sie bekamen einen Platz für nach den Sommerferien. Sie bekommen also am Montag in der Schule das Mittagessen und können danach direkt zum Nachmittagsunterricht. An den restlichen Arbeitstagen werde ich zusehen, dass ich um 11:30 Uhr zu Hause bin. Daraus resultierte Gestern ein Küchenmassaker mit Bolognese, die ich bei gefühlt 40 Grad Hitze im Haus noch vorgekocht habe. Bis zu den Ferien dürfen sie Montags zu unserer Nachbarin zum Mittagessen. Unsere Kinder verstehen sich glücklicherweise gut und freuen sich sehr darauf.

Da gibt es noch ein klitzekleines Problem. Ich hab es nicht so mit Zahlen. Auch vor der MS gab es in meinem Gehirn keine Zahlenabteilung. Ich bin die, die stundenlang reden und schreiben könnte, ich bin der Sprachentyp. Das habe ich natürlich bei meinem Vorstellungsgespräch auch gesagt, will mir ja kein eigenes Grab schaufeln! Sie haben das mit lapidaren „höhö, das wird bei dir überhaupt kein Problem sein“. Und ich dachte nur: „höhöhö, ihr habt ja keeeine Ahnung“.

Am ersten Arbeitstag schon mal an der roten Ampel vor der Baustelle verzweifeln:

Warum kommt immer alles zusammen? Das ist auch irgendwie so ein ungeschriebenes Gesetz! Wären all meine Projekte schön gestaffelt und hintereinander gekommen, da hätte ich jedes mal eine Pfütze vor Freude gemacht. Hätte ich dieses Jobangebot schon vor einem Jahr bekommen, wäre ich total ausgeflippt! Jetzt bekomme ich latent die Panik! Schaff ich das alles? Wie soll ich das alles nur koordinieren? Was mach ich mit den Kindern? Kann ich meine MS-Gril-Boss Projekte mit meinem Teilzeitjob koordinieren? Und die grosse Frage ist natürlich meine MS! Wie verträgt sich diese Umstellung mit meiner MS? Ein wenig Angst hab ich schon in Teufelsküche zu kommen. Auch nach jahrelanger MS-Erfahrung bin ich sehr schlecht im Körperkräfte-Einschätzen. Die Anfangszeit ist immer fordernd, ich hoffe jetzt sehr, dass sich alles gut und relativ schnell einpendelt.

Wenigstens kann man für die Arbeit wieder anständige Klamotten hervorkramen 🙂

Zu diesem ganzen Theater muss ich noch die Sachen zu Hause organisieren:

  • Lärmschutzwand Offerten
  • Die Kinder haben jetzt Zahnspangen bekommen und einen Haufen Termine
  • Unsere Fensterläden sind kaputt gegangen und gehen nicht mehr runter (bei gefühlt 40 Grad! Reparatur organisieren und zwar nicht mit der Firma von vom letzten Mal, die haben uns nämlich übers Ohr gehauen)
  • Banktermine
  • Hochzeit Bruder

Und ich habe noch ca. 2.5 Wochen bis zu unseren Sommerferien! Buuuhuuuu!

Das kommt davon, wenn man ein loses Mundwerk hat!

Im Ernst, ich freue mich seeeehr auf die anstehenden Veränderungen! Ich darf einfach nicht vergessen, dass ich nicht nur über die MS rede, sondern auch mit ihr lebe. Sie zeigt ja täglich, dass sie im Fall noch immer da ist…

Darauf erstmal einen Eiskaffee

Liebste Grüsse aus dem Glutofen!

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8 Gedanken zu „Warum kommt immer alles zusammen?

  1. Hallo Katarina,

    zuersteinmal: Sei einfach stolz auf DICH und was du schaffst. Ich finde es gut, dass du einen Job hast und DEIN Geld damit verdienst. Ich freu mich für dich.

    ICH mach auch nicht alles alleine obwohl es sich meist so anhört Katarina – Jede von uns hat seine Bereiche. Mein Mann mag diesen ganzen Büro-Bank-Papierkram-Steuerkram nicht dafür bin ich zuständig. Er hingegen saugt mit Leidenschaft und ist in der Küche etc. und schafft natürlich den größeren Teil der Kohle ran.

    Oder ich hab z.B. noch nie in den letzten 30…. Jahren – ja wirklich ….. unser Auto getankt, gewaschen etc. ich hab ja nicht umsonst einen Fachmann geheiratet 🙂 Und wenn ich es mal „kaputtgefahren“ habe dann kümmert er sich um den Mist. Er sagt ja auch nicht Dein Auto, Du bist gefahren….

    Oder ich bin als die Kids kleiner waren eben Nachhilfe gefahren, da und dorthin gefahren, die Aktion gemacht etc,. und dafür ging mein z,.B. Am Wochenende mit den Kids ins Schwimmbad.

    Er war und isst für mich da als das mit der MS aufkam, er unterstützt mich und keine Frage wenn mal wieder ne Rechnung über eine Homöoapthiebehandlung hereinflattert.

    Nein ich finde das überhaupt nicht altmodisch wie du es machst einfach selbstverständlich. Mein Mann arbeitet den ganzen Tag. Sein Verdienst ist unsere Existenz da kann ich ihn nicht wegen „Pillepalle“ drangsalieren. Wenn es mal hart wurde ich MUSSTE unbedingt zu diesem Seminar oder so dann war er auch da.

    Und ich denke so ist Dein Mann wie meiner – ist es dringend und wichtig isser da.

    LG
    Ursula

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  2. Guten Morgen, wir kennen uns zwar nicht, aber ich erlaube mir einen besserwisserischen Kommentar: Wie machen WIR das mit den Kindern, müsste es doch eigentlich heißen. Soweit ich hier lese, bist du nicht alleinerziehend, oder? 🙂 Viele Grüße und danke für die gute Laune, die hier immer mitschwingt.

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    • Hallo!
      Ja genau, wir kennen uns nicht. Richtig, ich bin nicht alleinerziehend sondern verheiratet. Ich war mir zuerst nicht sicher, ob ich darauf eingehen möchte, weil, wie du sagtest, wir kennen uns nicht und mir kommt es so vor, als ob ich mich rechtfertigen soll, was ich nicht muss.
      Nun, es ist so: WIR haben bei uns zu Hause sehr viele Aufgaben verteilt. Zum Beispiel bringt mein Mann das ganze Geld nach Hause. Das tönt doof, ist bei so. Mit meinen ganzen Einsätzen verdiene ich nix und mein Mann bezahlt mir alle Tickets z.B. wenn ich zu irgendwelchen Meetings reise. Mein Mann richtet sich, wenn möglich, für solche Termine auch Homeoffice ein, was er eigentlich nicht muss, weil, es ist MEINE ehrenamtliche Arbeit. Zum Beispiel bezahlt er auch den Mittagstisch dann für die Kinder, weil mein Verdienst so mickrig sein wird, dass sich meine Arbeit eigentlich garnicht lohnt. Ansonsten sind hier z.B. Kinder auch aufgeteilt. Er macht Mathehausaufaben-Ich alles was mit Sprachen zu tun hat. Mein Mann ist für den Keller und Vorratsschrank zuständig, weil ich es einfach nicht hinbekomme da Ordnung zu halten und er das viel besser kann. Er ist auch für die ganze Administration bei uns zu Hause zuständig, weil, ich es nicht mag. Er bucht Frühlingsferien, ich Sommerferien. Die ganze Kinderorganisation übernehme ich, weil es mir ganz einfach, einfacher fällt. Es ist also alles gut, es ist nicht so, dass ICH alles alleine mache und mein Mann nix. Er bezahlt mir z.B. auch die Haushaltshilfe weil es ihm wichtig ist, dass nicht ich alles alleine mache, er aber Jobtechnisch ganz einfach die Zeit nicht dazu hat. Aber du hast Recht, vielleicht thematisiere ich das mal im Blog. Ich habe da eine ganz unkonventionelle und vielleicht altmodische Haltung, die passt aber für uns und ist völlig ok. so.
      Danke dir für die Anregung!
      Liebe Grüsse
      Katarina

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      • Hallo, huch, vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich wollte auch gar nicht mäkeln, zumal es sich nicht gehört, sich in die Familienplanung und Vorlieben anderer Leute einzumischen. Es war mehr so als Denkanstoß gemeint im Sinne von: Hey, vielleicht hast du das Problem ja gar nicht so allein, sondern immerhin ihr zu zweit, denn die obige Formulierung las sich so, als fühltest du dich ganz allein damit. Und immerhin ist er ja mit dem Geldverdienen dann demnächst ja auch nicht mehr der Einzige. Nichts für ungut, darf ja jede alles machen, wie sie mag. (Und ich dachte übrigens immer, Kinder machen ihre Hausaufgaben selbst, aber das ist wohl ein anderes Thema. ;))

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      • Du hast absolut Recht mit deiner Bemerkung bzw. deinem Denkanstoss. Normalerweise teilen wir das schon auf und die Aufgaben, die ich erledigen muss, sind halt eben meine. Blöderweise ist vieles zusammen gekommen, deshalb habe ich es auch so geschrieben. Ich mag es überhaupt nicht, wenn alles auf ein mal kommt, das überfordert mich 🙂
        Ach, in der Schweiz ist es so, dass die Eltern die Hausaufgaben machen, sonst kommen die Kinder auf keinen grünen Zweig! Hahaha, natürlich nur die Hausaufgabenaufsicht, falls nötig 🙂
        Danke dir für deinen Kommentar und liebe Grüsse
        Katarina

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