Mehr Mut zur Selbstliebe! „Warum gab mir Gott Multiple Sklerose?“

Mehr Mut zur Selbstliebe in allen Lebenssituationen 

Warum gab mir Gott Multiple Sklerose? Diesen Satz habe ich unlängst in meiner Blogsuche gefunden und er hallte ganz lange nach, bis ich mich entschied, doch darüber zu schreiben. Jetzt mal sehen, was daraus wird…

Jemand hat auf Google diesen Satz eingegeben:

Warum gab mir Gott Multiple Sklerose? und ist auf meinem Blog gelandet.

Für nicht bloggende Leser sei kurz erklärt, wenn man die Statistiken des eigenen Blogs anschaut, dann sieht man, mit welcher Suche z.B. die Leser zum Blog gefunden haben. Man kann dort nachsehen, welcher Beitrag wie oft gelesen wurde, wie viele Leser man hat, aus welchem Land sie kommen u.s.w.

Ich weiss zwar nicht, ob in den Augen dieser Person, diese Suche erfolgreich war und ob sie sich durch mein Blog gelesen hat oder schnell wieder weggeklickt hat. Ein paar Tage später standen da auch unter andrem diese Sätze in der Suchstatistik:

  • Scheiss Leben mit MS
  • Multiple Sklerose, man wird eine ganz arme Sau
  • Sollten MS Patienten glücklich sein?

Auch hier würde es mich sehr interessieren, was sich die Person dann bei meinem Blog gedacht hat! Ich geh davon aus, dass diese Suche im Google mit dem typischen Herbstblues und dieser Zeit kurz vor Weihnachten zu tun hat. Ich hoffe es sehr, dass die Person, die diesen Satz in die Suche getippt hat, einfach nur einen schlechten Tag hatte. Ansonsten fände ich das echt sehr traurig.

Ich fange jetzt einfach mal an, einzeln diese Punkte zu bearbeiten, auch wenn ich vielleicht nicht die richtige Person dafür bin und evtl. zu wenig Feingefühl dafür habe.

Heute zu: Warum gab mir Gott Multiple Sklerose?

(Ich möchte hier nicht das Thema im Sinne des Glaubens, welcher Form auch immer beleuchten, es geht einfach um meine Meinung)

  • Warum sollte Gott mir Multiple Sklerose geben?
  • Geht es um eine Prüfung des Lebens?
  • Bin ich ein schlechter Mensch gewesen und werde bestraft?
  • Ist es das schlechte Karma, welches ich mit mir herum trage und jetzt ist es soweit und ich bezahle für meine Taten?

Meine ganz persönliche Meinung dazu ist NEIN! Ganz egal ob man an einen Gott glaubt oder ein spiritueller Mensch ist und hier an schlechtes Karma denkt. Ich bin der Überzeugung, meine Krankheit ist keine Strafe! Ich habe MS nicht bekommen weil ich ein schlechter Mensch sein soll!

In meinen Augen ist eine solche Einstellung falsch. Auch wenn, nehmen wir an, Gott/höheres Wesen/Karma/wer auch immer/ existiert und wir ganz fest davon überzeugt sind, dass es das gibt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Krankheit eine Strafe ist! Viel mehr frage ich mich, was will mir der Körper damit sagen?

Wenn ich es als Strafe ansehe, dann gehe ich davon aus, dass ich ein schlechter Mensch bin und bestraft werden muss. Das gibt’s bei mir einfach nicht. Ich will nicht denken, dass ich ein schlechter Mensch bin und für irgendwelche Taten bestraft werde. Ganz im Gegenteil, wenn ich so denken würde, dann würde ich doch nie glücklich werden. Im Hinterkopf hätte ich immer das Gefühl, ein schlechter Mensch zu sein oder die Strafe verdient hätte. NEIN. Versteht mich nicht falsch, ich bin nicht selbstgerecht oder selbst verliebt.

Ich bin kein schlechter Mensch und MS betrachte ich auch nicht als Strafe Gottes oder schlechtes Karma für böse Taten. Es ist in meinen Augen viel mehr ein Zusammenspiel aus verschiedenen Umständen die zur Entstehung davon beigetragen haben. Aber ganz bestimmt nicht, weil ich vielleicht als Teenie zu jemanden gemein gewesen bin, dem Idioten auf der Autobahn den Stinkefinger gezeigt habe, jemanden den Parkplatz weggeschnappt habe oder ungerecht war. Ich bin nicht perfekt und mache genau so wie jeder andere Mensch Fehler. Manchmal bin ich nicht korrekt und mein Verhalten mag unter aller Sau sein. Wer ohne Fehler ist, der werfe den ersten Stein, oder wie das heisst!

Wenn du das Gefühl hast ein schlechter Mensch zu sein, dann ändere das! SOFORT und fange schon heute damit an! Falls du tatsächlich das von dir denkst, dann würde ich sagen GLÜCKWUNSCH, Einsicht ist die beste Voraussetzung etwas zu ändern. Wenn du tatsächlich denkst, du bist derart ein schlechter Mensch um von Gott bestraft zu werden, dann tut mir das sehr leid für dich. Wie wäre es aber, dann daran zu arbeiten und dich zu ändern, denn du weisst ja offensichtlich schon was du schlecht machst?

Warum sind wir Menschen manchmal so hart zu uns selber? Manche verachten sich selber derart, dass sie das Gefühl haben, mit einer Krankheit bestraft werden zu müssen! Niemand kann härter urteilen als das eigene Gewissen oder das eigene Herz. Ich versteh nur nicht, warum man das einfach hinnehmen kann. Wenn ich merke, ich habe ein falsches Verhalten an den Tag gelegt, dann tut es mir natürlich leid. Im Nachhinein kann ich es aber nicht ändern, das gesprochene Wort nicht ungesprochen machen, meine Tat nicht ungeschehen machen. Was ich machen kann ist einfach- wenn es die Möglichkeit gibt mich zu entschuldigen, dann mache ich das. Wenn es diese Möglichkeit NICHT gibt, dann kann ich nur daraus lernen und versuchen das nicht zu wiederholen. Bringt es mir was, mich dafür selber zu bestrafen? Muss das sein? Wird es dadurch ungeschehen? NEIN!

Ich bin der Überzeugung, dass auf gute Taten auch gutes folgt und auf schlechte Taten auch etwas schlechtes folgen kann. Ich könnte sonst die vielen Ungerechtigkeiten auf dieser Welt nicht ertragen ohne verrückt zu werden. Wenn sich mir Steine in den Weg stellen, dann versuche ich nicht den Grund bei mir zu suchen. Ich stelle mich nicht ständig in Frage. Also doch, irgendwie tue ich das schon, zum Beispiel als Mutter- da stelle ich mich immer in Frage. Aber das ist ein Prozess und ich arbeite daran und eben, wenn ich ein Verhalten meinerseits erkenne, dann versuche ich das zu ändern.

Ein Glaube an Gott oder an etwas spirituelles kann vielen Menschen in einer schwierigen Situation helfen. Es ist dieser Placebo-Effekt. Man fängt an zu hoffen, zu beten, an etwas zu glauben und hat das Gefühl, es wird sich schon richten wenn ich Gott darum bitte. Ja! Für mich ist das der Gedanke einer positiven Einstellung. Ich weiss, die Erde dreht sich weiter, daran kann ich nichts ändern. Was ich ändern kann, ist aber mein Umgang damit- Ich mach das beste für mich draus.

Wenn man schlecht über sich selbst denkt oder über seinen Körper, dann fühlt man sich schlecht. Das Schlechte wird real und dann ist man in einem Strudel gefangen aus Verzweiflung, Wut, Unglück und Selbsthass. Wenn ich denken würde, dass mich meine Krankheit eines Tages umbringt, dann passiert das genau in diesem Moment weil ich ja ständig nur darauf warten würde und vor mich hinvegetiere. Ich bin von der nonverbelen Kommunikation zwischen Geist und Körper überzeugt, der Kraft der Gedanken!

Diesen Gedanken kann man eigentlich auf viele andere Situationen ausweiten…

  • Der Partner behandelt mich schlecht– ich habs nicht anders verdient! Bullshit!
  • Mein Vorgesetzter versucht mich immer klein zu machen– ich bin ja auch schlecht! NEIN
  • Meine Freunde nutzen mich nur aus– ich bin es auch nicht wert! Noch mehr NEIN!

NEIN! STOP! All diese Gedanken sind Gift! Niemand hat es verdient schlecht behandelt zu werden und das auch noch zu akzeptieren und hinzunehmen ist ungesund! Sollte das der Fall bei dir sein, ändere es sofort!

Wenn man einen sehr einschneidenden Schicksalsschlag erlebt, dann können solche Gedanken durch aus vorkommen. Das ist auch ganz normal, verstehe ich total! Trotzdem sollte man dabei nicht denken, dass man es verdient hat weil man ein schlechter Mensch ist. Ich grüble auch und denke sehr viel nach, wälze meine Sorgen und Gedanken hin und her. Vielleicht will ich nicht immer mir die Schuld geben weil auch ich einige Schicksalsschläge erlebt habe, für die ich einfach nichts konnte. Das hat mich stark gemacht und ich bin kämpferisch geworden, kein Opfer.

Jetzt ist dieser Beitrag sehr, ähm, ’spirituell‘ geworden. Ich bin es nicht gewohnt, solche Gedanken nieder zu schreiben und hoffe, ihr konntet verstehen, was ich sagen wollte.

Was denkst du darüber?

In diesem Sinne, seid lieb zu euch selber!
Love, Katarina

herz

7 Gedanken zu „Mehr Mut zur Selbstliebe! „Warum gab mir Gott Multiple Sklerose?“

  1. Pingback: Wochenrückblick 04.12.2016 | staublos

  2. Die Frage ist schon krass und Deine Gedanken dazu finde ich spannend.
    Man könnte die Frage aber auch anders lesen, nämlich: Was soll ich durch die Krankheit lernen? Der Grund – sofern es einen solchen überhaupt gibt – muss ja nicht unbedingt eine Strafe sein, sondern könnte auch eine Erfahrung sein, die man in diesem Leben machen muss.

    Gefällt 1 Person

    • Liebe Katharina
      Eine sehr interessante Sichtweise! Ich muss zugeben, dass ich diese Sichtweise überhaupt nicht bedacht habe. Mir kam es extrem negativ rüber weil solche Gedanken einfach gehäuft auftraten. Du hast aber absolut recht, diese Frage kann man auch anders betrachten! Was soll ich daraus lernen? Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich die Leute durch eine Krankheit bestraft vorkommen als herausgefordert. Dabei wäre eine Herausforderung viel gesünder als eine Strafe.
      Ich danke dir sehr für diesen Gedankengang, du hast mich echt zum Nachdenken gebracht! Vielleicht sind überhaupt nicht alle so negativ wie es mir immer erscheint…
      Vielen herzlichen Dank und liebe Grüsse
      Katarina (ohne H) 🙂

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  3. Das ist wirklich war, auch wenn es manchmal sehr schwer fällt positiv zu denken. Ich bin der Meinung, man bekommt im Leben nur das, mit dem man auch umgehen kann. Auch schlechte Sachen sind meist zu etwas gut. Ich zum Beispiel wurde dazu gezwungen, mein Leben zu entschleunigen.

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    • Liebe Claudia
      Oh ja, manchmal ist es echt eine Kunst noch positiv zu denken. Ich denke, der Aufwand lohnt sich aber sehr und man solle nicht ohne den Versuch aufgeben. Wie du sagst, auch die schlechten Sachen sind meistens für etwas gut. Man darf einfach nur nicht aufgeben!
      Danke für deinen Kommentar!
      Liebe Grüsse
      Katarina

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  4. Hallo Katharina,

    ui ein schweres Thema.

    Aber vorab nicht dass du meinst ich hab nix zu tun weil ich schon auf Deinem Blog antworte. Heute morgen war ich arbeiten, dann essen besorgt, leckere Karotten-Ingwersuppe gekocht und ch habe die Wohnung gesaugt und im unteren Stock die Fenster geputzt im Dunkeln wohlgemerkt …… hätte noch mehr geputzt aber das Helferlein aus der Sprühflasche ist leer und somit….

    Hmm ja ich war auch am verzweifeln warum-wieso-weshalb-und-das-auch-noch-reicht das mit Sohn-nicht. War ja nicht immer alles einfach in meinem Leben. Aber ich denke ich bin mit der MS auf den richtigen Weg gekommen für mich und meine Familie. Denn die MS hat mir einfach neue Weg eröffnet die ich so nie gegangen wäre aber gut sind.

    Rückblickend muss ich sagen so wie es kommen soll kommt es. Bei allem was eigentlich so in meinem Leben los war und ist.

    Und ich bin stolz auf mich so einiges geschafft zu haben. Habe NEIN-Sagen gelernt und noch so einiges. Und manmal find ich es einfach nur Sch….. und manchmal tappe ich noch in alte Verhaltensmuster die ich versuche sofort in der passenden Art und Weise zu korrigieren.

    LG
    Ursula

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    • Liebe Ursula
      „Die MS hat mir einen Weg eröffnet, den ich so nie gegangen wäre, aber gut ist.“
      Das ist ein toller Satz und kann das für mich nur unterstreichen. Klar hadert man am Anfang und alles ist so unwirklich und schwer und die Vorstellung der Zukunft hat noch nicht Hand und Fuss. Ich finde es toll, wie du damit umgehst und du kannst sehr stolz auf dich sein.
      Ich danke dir für den tollen Kommentar!
      Liebe Grüsse
      Katarina

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