Was bisher geschah?

Hallo liebe LeserInnen

Ich habe nachgesehen, mein letzter Blogpost war am 05. Juni 2019 und zwar ein WMDEDGT Tagebuchblogbeitrag. Inzwischen hat ein neues Jahrzehnt begonnen und die Welt wird von einem neuen Virus heim gesucht. Verrückt!

Zuerst wollte ich den Blogbeitrag als ein „hallo, ich bin wieder da“ schreiben. Das erscheint mir zur Zeit aber etwas unpassend. Deshalb möchte ich erklären, warum ich unter anderem so lange weg war.

Für meine Abwesenheit gibt es vier Gründe:

  1. MS hat zur Zeit keinen grossen Stellenwert mehr in meinem Leben. Ich habe mich entschieden, mich meinem Job zu widmen, solange ich nur kann. Ganz einfach. Nur pragmatisch.
  2. In den letzten Monaten ist mir die Lust am Blog vergangen. Allgemein ist mir diese ganze Bloggerszene verleidet. Genau wie viele Themen unter MS-Instagrammern. Ich bin es leid zuzusehen, welche Szenen sich abspielen. Wie die Erkrankung instrumentalisiert wird um jeden Furz zu verkaufen. Damals mit der Neudiagnose im 2013 war ich um jeden Artikel dankbar. Ich habe jede Information aufgesogen. Meine Leser waren eine unglaubliche Bereicherung im Austausch über verschiedenste Themen. Ich war so dankbar und es ergab sich eine tolle Bewegung. Viele waren mir eine grosse Stütze. Leider ist es so, dass alles was glänzt und glitzert, auch seine Schattenseiten hat.MS-Blogger Summit?
    Versteh mich nicht falsch. Ich bin noch immer für Aufklärung und schreie am laut sobald es um Patientenkommunikation, Aufklärung und Hilfe unter MSlern geht. Wenn ich jemanden helfen kann, bin ich sofort zu haben.

    Was ich persönlich echt ekelhaft finde, ist die Art und Weise, wie sich alles entwickelt hat. Es geht nur noch um Profit. Die Inhalte sind alle gleich und kopiert. Und jeder hat es selbst erfunden. An irgendeinem Workshop wurde geraten, den Leser persönlich anzusprechen und deshalb beginnen alle Einträge etwa mit: „Willst du wissen, wie man mit MS umgehen soll, dann lese hier blabla“ oder ähnlich. Ich komme mir wie an einer Thermomix Verkaufsparty. Suche dir die passenden Schlagwörter aus! Wenn das Beautyblogger oder Tupperwareverkäufer machen, kann ich das noch verstehen. Hier geht es aber um ein spezielles und sehr sensibles Thema.

    Ich habe also monatelang zugesehen. Lesen konnte ich es irgendwann nicht mehr. Und immer mehr habe ich entfolgt und mich aus dieser Szene zurückgezogen. Es entspricht nicht mehr meiner persönlichen Überzeugung und ich kann nicht dahinter stehen. Deshalb wollte ich auch nicht mehr mit dieser Szene in Verbindung gebracht werden.

  3. Zudem gab es auch manche Leser, die so viele Informationen wie möglich aus mir heraussaugen wollten. Wenn ich die Zeit nicht hatte, innerhalb weniger Stunden zu antworten, wurde ich angepampt. Manche konnten ohne ein Hallo und Danke einfach ihre Fragen stellen und wenn sie mit der Antwort nicht zufrieden waren, dann noch unfreundlich werden. Ich bin überzeugt, im richtigen Leben würden sie das nicht so machen.
  4. Ich habe so viele Interviews gegeben, an so vielen Sitzungen teilgenommen und so oft über MS und mein Leben mit MS sowie meine Erfahrungen gesprochen. Ich kann mich selber, ehrlich, nicht mehr hören. Ich habe das Gefühl, ich wiederhole mich nur noch. Ich weiss was meine Interviewpartner erwarten, ich liefere. Ich hatte meine Geschichten satt. Zudem habe ich für verschiedene Plattformen über MS geschrieben und es ging tatsächlich einfach nicht mehr.

Irgendwann hatte ich keine Lust mehr und ich brauchte Abstand.

Jetzt ist es soweit, dass ich beginne, das Schreiben zu vermissen. Ich vermisse auch den Austausch mit den „meinen netten“ Lesern.

Gerade musste ich das Treffen meiner Selbsthilfegruppe wegen des Corona-Virus absagen. Die MS-Gesellschaft sagt jegliche Veranstaltungen ab auf Grund des Risikos für MS Erkrankte, vor allem solche, die als Therapie Immunsuppressiva bekommen. Weil ich für die Organisation zuständig bin, habe ich den ganzen Nachmittag mit verschiedenen Leuten gemailt und ja, es hat mir wieder Spass gemacht mich auszutauschen.

In den letzten Monaten habe ich immer wieder versucht herauszufinden, was ich überhaupt mit dem Blog machen möchte. Ich weiss es nicht. Ich weiss aber ganz genau, was ich NICHT möchte. Ich werde niemals T-Shirts mit „Staublos MS“ drucken lassen und verkaufen. NIEMALS! Und ich werde mich wie im richtigen Leben nur noch mit „netten“ Menschen umgeben. Denn im Privatleben versuche ich so wenig Zeit wie möglich mit negativen und unfreundlichen Menschen zu verbringen.

Also, staublos ist MEIN Wohnzimmer, ich entscheide, was darin passiert. Bitte Schuhe ausziehen.

Deshalb, danke dass du da bist und hier gelesen hast! Und danke allen lieben Lesern, die schon mehrmals nachgefragt haben wo ich denn stecke und wie es mir geht!

Wir lesen uns bald, Katarina

 

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4 Gedanken zu „Was bisher geschah?

  1. Ich kann so gut nachempfinden was du meinst mit dem ganzen Bloggedöns… schön, dass hier aus dem Leben heraus ohne Profitgier von dir geschrieben wird 🙂 das macht dich gleich viel sympathischer:) werde Deinen Blog gern weiter verfolgen 🙂

    Hmm…vielleicht motiviert mich das sogar auch meinen Blog mal wieder zu schreiben …

    Liebe Grüße

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