30032020_15. Tag „stay at home“ Corona

Ich hoffe, euch geht es allen gut?!

Wir sind inzwischen beim Tag 15 der Quarantäne. Nur noch der Mann bewegt sich ausser Haus. Wenn er nicht im Homeoffice sitzt, dann ist er vor Ort im Büro und kümmert sich um die Mitarbeiter die nicht die ganze Woche HO arbeiten. Er erledigt alle Einkäufe, was perfekt funktioniert.

Ich habe mich inzwischen mehr oder weniger eingelebt. Es ist für mich noch immer eine grosse Herausforderung alles unter einen Hut zu bringen. Ich bin Meilen weit von irgendwelchen Super-Selbstoptimierungen entfernt weil ich durch die momentanen Umstände noch weniger Zeit habe als sonst. Echt, ich bin sehr froh, wenn ich irgendwie mein Leben auf die Reihe kriege.

Es ist nicht so, dass wir vor uns hin vergammeln. Täglich wird geduscht, ich schminke mich jeden Tag und ziehe mir was an. Was mir bereits schon mehrmals passiert ist, dass ich eigentlich noch schnell auf den Crosstrainer wollte, eins der Kinder was von mir wollte, das Büro anrief und dann schon Zeit für das Mittagessen war. So lungerte ich um 14:00 Uhr noch immer in Sportsachen auch ohne einen Finger in Richtung Sport gerührt zu haben. Mein Puls steigt dafür auch ohne Bewegung in den roten Bereich. Ich schreie aber weniger, immerhin.

Ich habe mindestens 2kg zugenommen. Ein Grund ist sicherlich Schokolade, die ich mir vorher normalerweise nie in solchen Mengen reingestopft habe. Dafür würde ich wieder wahnsinnig gerne rauchen. Das ist schon sehr unglaublich! Ich bin so ein krasser Suchtmensch, ich darf niemals ein Alkoholproblem bekommen. Vor Drogen habe ich ja Angst, da besteht also eher ein geringeres Risiko.

Wir haben den Wald gegenüber entdeckt…nachdem wir hier seit fast 10 Jahren wohnen. Ich schäme mich ja dafür. Normalerweise gehe ich aber für Spaziergänge immer an den See, dieser liegt ja auch fast vor der Nase. Und wenn ich die Wahl zwischen See und Wald habe, entscheide ich mich IMMER für den See. Da sich jetzt bei schönem Wetter aber immer noch zu viele Menschen am See tummeln, haben wir nach Ausweichmöglichkeiten gesucht. Das müssen wir unbedingt beibehalten! Wir hören alle früher auf zu arbeiten und laufen dann eine Stunde im Stechschritt, bei jedem Wetter.

Unser Haushalt wird jetzt am Wochenende erledigt, von uns allen. Es haben noch nicht alle Personen ihre liebsten Aufgaben gefunden. Gestern hat unser Dyson Staubsauger den Geist aufgegeben. Das ist so, so, so traurig. Ich bin voll Team Dyson! Ich wollte schon mal ein anderes Ersatzteil bestellen und da das Gerät schon so alt ist, gibt es keinen Ersatz. Das macht mich sehr traurig. Ich habe zusätzlich noch einen V7 Dyson Akkusauger, das Haus ist aber zu gross um am Stück gründlich gesaugt zu werden. Hrmpf. Ja, das sind Probleme!

Zu den ernsten Sachen: Wir sind alle gesund. Weit und breit keine Symptome! Heute habe ich Kopfschmerzen aus der Hölle die von Ibuprofen nicht gelindert werden. Tippe auf Wetterwechsel weil es Schnee gab oder auf Nackenverspannung. Dafür habe ich mir ganz viel Zeit fürs Kochen genommen und für mich abgefahrene Sachen ausprobiert. Ich habe ja u.a. einen Steamer den ich nur als Backofen nutze und nur selten Gemüse damit dämpfe. Heute eine selbstgemachte Vanillesauce ausprobiert. Und einen Reisauflauf zum Mittagessen. Lecker!

Diese Woche möchte ich unbedingt noch einen saftigen Kuchen backen. Mal sehen, vielleicht etwas mit Ananas und stürzen. Der Heisshunger nach Zimtschnecken ist nicht mehr so krass wie in den letzten Tagen. Jetzt muss es etwas saftiges sein. Also falls ihr Rezepte empfehlen könnt, nur her damit.

So. Die Kinder „kämpfen“ aber voll im „Spass“ weil es so wahnsinnig lustig ist sich zu prügeln. Bis dann im „Spass“ doch einer etwas stärker zulangt als es lustig ist. Atmen. Ich muss atmen. Vielleicht sollte ich Meditation ausprobieren, oder autogenes Training. Vielleicht würde das auch bei meinen Schlafstörungen helfen? Wer weiss.

Ich geh mich jetzt um das Abendessen kümmern. Essen macht mich immer sehr glücklich…was man auch sieht…es gibt eine unglaublich leckere Gersten-Suppe mit Wienerli-Rädlli.

Bleibt gesund ❤

#Werbung #Dyson weil Namennennung

 

 

Ein unspektakulär perfekter Tag

Ein perfekter Tag im Leben einer Mutter – Ein Blick durch eine leicht verschmierte rosarote Brille

Aber von Anfang an! Was war ich herrlich naiv während meiner ersten Schwangerschaft! (Vielleicht auch schon beim allerersten aufploppen meiner reifen Eizellen?)

Damals als ich jedes Wochenende ausschlafen konnte, mir meine Zeit selber einteilen konnte, Stundenlange irgendwo sitzen und in Ruhe lesen konnte…alleine auf die Toilette gehen konnte…ja, da habe ich mir meinen Alltag als Mutter ziemlich perfekt vorgestellt. Natürlich kam alles anders und natürlich bin ich froh, dass es ja so kam, ansonsten wäre mein Mutterdasein wahrscheinlich wahnsinnig langweilig gewesen.

Heute war ein guter Tag

Nachdem die Jungs zuerst das Fussballspiel Schweiz/Portugal geschaut haben und Schweiz 0:2 verloren hat, gingen sie erst um 23:00 ins Bett. Also durfte ich K2 (K1 hat schon gelesen da Schlaf reine Zeitverschwendung ist) um 8:00 Uhr wecken. Wir haben gemeinsam gefrühstückt, die Kinder haben das Geschirr abgeräumt und sind freiwillig Zähneputzen gegangen. Während ich geduscht habe, haben sie total friedlich miteinander gespielt.

Als wir aus dem Haus mussten, haben alle nach einmaligem Auffordern ihre Schuhe und Jacken angezogen. Ich habe noch schnell die gewaschene Wäsche in den Tumbler geworfen und die nächste Ladung angemacht. Perfektes Timing.

In der Stadt haben wir sofort einen Parkplatz gefunden. K2 hatte einen Termin beim Kieferorthopäden für den zweiten Abdruck für den folgenden Monoblock. Während K2 total souverän und ohne Drama/Verweigerung/Erbrechen/Heulkrampf den Zahnabdruck machen liess, sass K1 im Wartezimmer und las. Auch als der Abdruck vom Oberkiefer wiederholt werden musste, waren alle tiefenentspannt.

Nach dem Kieferorthopäden gingen wir noch schnell neue Jeanshosen kaufen weil plötzliches Wachstum und daraus resultierende Hochwasserhosen. Da wurde nur mal kurz gezickt und man wollte die Jeans nicht auch noch in der Umkleidekabine anprobieren. Aber, es wurde anprobiert und an der Kasse gab es auch noch 15% Rabatt.

Danach schlenderten wir zum Bäcker und entschieden uns innert 3 Minuten, welche Brötchen wir uns zum Mittagessen kaufen.

Zu Hause angekommen, wechselte ich nochmals die Wäsche/Tumbler und die Kids haben schon den Tisch gedeckt und unsere Thonbrötchen auf Tellern drapiert. Ich hab zwar das Kleinste bekommen, aber hej, wir wollen nicht kleinlich sein.

Wäsche zusammenlegen, Gummistiefel und eine Flasche Prosecco einpacken und zu meiner Freundin fahren.

Die Kinder verschwanden sofort im Wald gegenüber mit dem kleinen Bach. Meine Freundin und ich sassen also im Garten, und folgten nur dem Kindergeschrei welches durch die Entfernung angenehme 40 Dezibell hatte. Zwischendurch hielten wir inne und fragten uns, ob das jetzt Lachen oder Weinen ist. So schlürften wir an einem angenehm warmen Herbsttag unseren Prosecco und quatschten fast zwei Stunden.

Irgendwann riefen wir die durchnässte und im Schlamm panierte Bande nach oben. Das sah dann so aus-> Matsch! Überall! Im Gesicht, Händen, in Gummistiefeln und von der Kleidung wollen wir schon garnicht reden. Aber! Die Kids waren höchst zufrieden und konnten nicht aufhören von ihren Aktionen und dem Staudamm und der Schlammrutschbahn zu erzählen.

Am Ende gab es noch warmen Schokoladenkuchen! Himmel!

Zu Hause ging es dann erstmal unter die Dusche. Bei meiner Freundin haben sie Ersatzkleider bekommen und mussten nicht durchnässt zu Fuss nach Hause laufen. K2 hatte nach der Dusche noch immer Schlamm am Unterarm, hat den dann mit dem weissen Badetuch weggeputzt. Und das tolle Kind hat dann die Aktion vertuscht indem es das Badetuch auch etwas ausgewaschen hat. Er sagt, es sei jetzt aber alles total sauber. In der Zwischenzeit habe ich die Matschkleider in die Waschmaschine geworfen und die etwa 5kg schweren Matsch-Gummistiefel ausgewaschen. Und weil alle so gut drauf waren, haben wir beschlossen auf den Mann zu warten, der dann auch um 19:30 kam. Es wurde verschiedenes Gemüse, frisches Brot, Hüttenkäse, Pfefferkäse und Landjäger gemampft.

Jetzt sind alle im Bett und ich gönne mir ein Entspannungsbad. Also ein perfekter Herbstferientag. Nicht so kitschig und rosarot wie ich mir das damals vorgestellt habe, sondern einfach nur schön.

Daily me, ein Schwank aus dem Alltag ❤

Festtage: Rückblick und viel Flausch

Weihnachten ist vorbei!

Endlich? Leider? Zum Glück?

Für mich hat Weihnachten seit ich Kinder habe, einen ganz anderen Stellenwert bekommen. Wir haben mittlerweile unsere eigenen Familientraditionen und müssen uns dank der zwanghaften Kinder, präzise daran halten. Mir kann das nur recht sein – zwanghaft höhöhö!

Am Freitag hatte der Mann sowas wie senile Bettflucht und ist irgendwann gegen 05:00 Uhr ins Büro gefahren. Dafür kam er bereits am Nachmittag nach Hause und ging direkt seine, keine Ahnung, vermutlich 18km rennen. Die Kinder hatten am Nachmittag keine Schule und so haben wir angefangen den Christbaum zu schmücken. Wir haben den Baum bereits am Donnerstag ins Wohnzimmer gestellt damit ihn die Katze ausgiebigst beschnuppern kann. Dabei wurde ich von Kind2 genötigt, wenigstens Lichterketten dran zu machen. Also noch schnell das Knäuel auseinander fummeln – echt, jedes Jahr versorge ich die Lichterketten gewissenhaft in der Hoffnung, dass es kein Kabelsalat gibt. Aber die verknoten sich heimlich im Keller, so will es das Gesetz! Kaum hatten wir die Lichterkette entwirrt, stehe ich mit etwas zu viel Schwung auf, meine MS lässt mich schwanken und ich stampfe voll Karacho auf die blöde Lichterkette. Das Geräusch, wenn die kleine Birne unter den Füssen zerbirst – wie Zuckerknistern! Dann steht da auf der Anleitung, dass man die defekt nicht verwenden soll wegen Überhitzungsgefahr und so. Und ich glaube sowas sofort und könnte die nie ohne Panikkino im Kopf einfach weiter verwenden. Ich Opfer. Plötzlich steht Kind1 vor der Türe weil sie versehentlich früher Schulaus hatten. Also noch schnell in den Baumarkt flitzen und eine neue Lichterkette kaufen!

Entschuldigung, abgeschweift!

Also am Freitag den Christbaum schmücken und immer mal wieder irgendwas entsorgen. Alte Kerzen, hässlichen Baumschmuck und psssst, die vorjährigen selbstgebastelten Kunstwerke der Kinder. Der Mann schleppt alle Kisten wieder in den Keller und wir überlegen lange, sehr lange, wer was zum Abendessen kochen soll. Niemand will kochen. Irgendwann, nach langer und gründlicher Prokrastination gibt es „kalt“ also alles was der Kühlschrank hergibt und nicht vorher gekocht werden muss.

Die Kinderaufregung kratzt bereits im roten Bereich.

Samstag, 24.12. – Heiligabend

Mann und Kinder gehen noch den Rest einkaufen und verteilen die vom Mann gebackenen Plätzchen bei Bekannten. In der Zwischenzeit räume ich das Haus auf und hätten wir nicht schon den Christbaum aufgestellt, hätte ich geglaubt, wir hätten Ostern. Die Nachbarn und Nachbarskinder kommen vorbei und bringen Karten und selbstgemachte Leckereien. Mittlerweile sind Mann und Kinder wieder zurück und so entsteht ein dauerndes hin und her mit „hallo Nachbarn, ach so schön, dass es euch gibt!“.

weihnachtsdeko

Wir gehen um 16:00 Uhr alle zum Familiengottesdienst. Seit etwa einem Jahr unterrichtet eine neue Religionslehrerin das Fach in der Schule und die Kinder sind extrem begeistert. Der Gottesdienst dauert etwa 30min. und wir können noch das Friedenslicht aus Betlehem nach Hause nehmen. Zu Hause wird wie immer zuerst der Swiss Jazz Sender eingestellt, der Tisch gedeckt und dann so viele Kerzen wie möglich angezündet.

Wir haben uns dieses Jahr für ein sehr, sehr einfaches, schnelles und leckeres Essen entschieden. Penne al Salmone. Lachsnudeln! Ohne Vorspeise, dafür mit Glace als Dessert.

Zwiebel und Knoblauch anschwitzen, 
250 Lachsfilet in Stücke geschnitten
anbraten, 
mit Zitronensaft/Salz/Pfeffer abschmecken und mit 
ca. 250ml Rahm ablöschen. 
Etwa 15-20min. köcheln lassen bis die Sahne eingedickt ist
Dazu irgendwelche speziellen und sauteuren Kurkuma-Penne
Fertig!

Ich habe da bereits schon angefangen ordentlich mit Weisswein zu begiessen. Also mich.

cheers

Dazu noch schnell auf Instagram, Twitter und Facebook meinen lieben Followern fröhliche Weihnachten gewünscht, das Nudelwasser dank dem neuen Induktionsherd 3mal innerhalb von 14min. überkochen lassen. Der Mann eilt mir zur Hilfe und rettet die Nudeln während ich unbedingt ein Foto machen muss… und er fragt dabei nicht ein einziges mal, ob ich das Smartphone nicht weglegen möchte…Friede-Freude und so.

nudelwasser

Nach dem Essen wird die Küche schnell aufgeräumt und die Kinder verstecken sich im oberen Stock in einem Kinderzimmer. Obwohl sie sich dieses Jahr selber die Geschenke ausgesucht haben und beim Einkauf dabei waren weil: „Mama, weder Nikolaus noch Christkind bringen die Geschenke. Also können wir die ja einfach so auswählen. Du musst sie einfach trotzdem schön einpacken.“ Eingepackt hab ich sie, das mit schön ist halt einfach so seine Sache…

geschenke-einpacken

Das imaginäre Christkind hat die Geschenke unter den Weihnachtsbaum gelegt und läutet mit einem Glöckchen. Ein Zeichen für die Kinder wieder runter kommen zu können! Der Reihe nach werden alle Geschenke ausgepackt und die Freude ist riesen gross. Irgendwann sind alle mit ihren Geschenken beschäftigt und ich schlafe auf dem Sofa meinen Weisswein aus. Ähäm. Bis die Kinder plötzlich anfangen zu streiten und wir sie gegen 21:30 Uhr ins Bett stecken. Wunderbarer, entspannter und einfach friedlicher Weihnachtsabend!

Sonntag 25.12. – 1. Weihnachtstag

Sind wir immer bei meinen Eltern zum Mittagessen eingeladen. Vor der Abfahrt dürfen die Kinder noch ein Paket von sehr lieben Twittermenschen aufmachen und freuen sich sehr über Bücher, Lego und Luftpolsterfolie!
Bei meinen Eltern gibt es ein sehr leckeres Mittagessen und danach werden wieder Geschenke ausgepackt. Meine Eltern haben sich an die „nur ein Geschenk“ Regel gehalten und so bleibt alles schön übersichtlich. Von meinem Bruder und seiner Freundin bekamen sie ein Set mit Tischfussball, Billard, Eishockey und noch irgendwas. Das wurde dann den ganzen Nachmittag aufgebaut und wie wild gespielt. Eigentlich musste man anfangen auszulosen wer mit wem spielt weil die Erwachsenen noch viel schlimmer quengeln können als Kinder!

Montag 26.12. – 2. Weihnachtstag

Die Nacht nahm um 4:00 Uhr ein abruptes Ende weil Kind2 vor Schmerzen weinte. Er hatte einen steifen Nacken und starke Kopfschmerzen. Irgendwann am Vormittag war der Mann der Meinung, dass das nicht nur eine Muskelverspannung sein könnte wie ich bis dahin gedacht habe. Tischfussball und ungesunde Körperhaltung! Also rief ich bei Medcall an und nach der ganzen Symptomatik wurde uns empfohlen, das Kind noch in den nächsten 2 Stunden in der Kindernotfallpraxis zu zeigen. Dort wurde das Kind neurologisch abgeklärt und eine Meningitis zum Glück ausgeschlossen. Der Rachenabstrich war dagegen positiv auf Streptokokken. Also mit Antibiotika und noch mehr Ibuprofen wieder nach Hause. Am Nachmittag fing dann Kind1 auch noch zu jammern an, bekam hohes Fieber und hustete.
Der Mann ging wieder eine einstündige Runde rennen und ich schaute mit den Kinds das erste mal Kevin alleine zu Hause. Wir schauen ja kein Fernsehen und deshalb sind solche Aktionen immer was besonderes für sie. Dazu Popcorn und grosse Mengen an Tee. Die Nacht war erstaunlich ruhig.

Dienstag 27.12.

Unser Kinderarzt war wieder in der Praxis und ich bekam einen Termin für 18:30Uhr für beide Kinder – weil Kind1 jetzt vermutlich auch mit Streptokokken angesteckt war. Da wir den Tag wieder zu Hause verbringen werden, mussten wir uns sowieso keine Gedanken über Pläne, Aktivitäten und so machen. Ich putzte die Badezimmer während die Kinder spielten. Der Mann ging einkaufen und hat mir danach einen Vortrag über mehr Gelassenheit im Haushalt gehalten. Ich hätte doch schon vor 2 Tagen geputzt und sollte einfach mal nix machen, das ein bisschen Dreck tut niemanden was. Ich sag da nur „Putzzwang“. Einen kleinen Teil von Weihnachten habe ich bereits abgeräumt.

weihnachten16

Dafür haben wir vereinbart, dass der Mann am Nachmittag die gesamte Bügelwäsche erledigt und ich endlich meine Nägel lackiere. Vielleicht sollte ich das mit unserer Haushaltsarbeit-Teilung doch noch überdenken. Er erledigt die Bügelwäsche in Lichtgeschwindigkeit und ist um sehr vieles schneller als ich. So hat er noch Zeit seinen Jahresrückblick für 2016 zu schreiben, kann man HIER bei Sinnhalt nachlesen und unser Familienleben mal von seiner Seite aus sehen.

Die Kinderarztpraxis ist um 18.30 Uhr übervoll und nach nur 15min. Wartezeit sind wir auch schon dran. Ich bin unserem Kinderarzt immer wieder wahnsinnig dankbar für das reibungslose Abwickeln. Er kümmert sich immer sehr verständnisvoll und interessiert um die Kinder und ist trotz grösstem Stress gelassen und immer freundlich. Mir wird wieder bewusst, in welchem Luxus WIR leben und wie es zum Teil andere Länder haben. Wenn ich in solchen Momenten an die Bilder aus  Aleppo in Syrien denke und die vielen armen Kinder, dann bricht es mir wirklich das Herz.

Kind1 wird der Rachenabstrich gemacht und die Lunge abgehört. Streptokokkentest ist negativ, die Lunge sauber und es ist nur eine gewöhnliche Erkältung. Kind2 wird nochmals untersucht und er stellt überrascht fest, dass der Rachen wieder ganz gut aussieht. Der Kinderarzt zweifelt am positiven Test vom Vortag und überlässt mir die Entscheidung, das Antibiotikum weiter zu geben oder nicht. Mir hilft es echt viel wenn er sagt, bei seinem Kind würde er es nicht geben und dafür genau beobachten. Wenn ich sicher gehen möchte, soll ich das Antibiotikum aber höchstens 5 Tage geben. Der steife Hals sieht nach einer typischen Muskelverspannung aus und gibt mir Wärmepads zum Aufkleben. Mit diesen guten Nachrichten gehen wir nach Hause wo uns ein leckeres Abendessen bereits erwartet.

Am Abend schickt mir mein Bruder noch folgende Nachricht: „sie hat JA gesagt!“ Ich bekomme also eine Bonusschwester und freue mich sehr darüber!

Mittwoch, 28.12.

Mann geht sehr früh seine Laufrunde absolvieren und ich ärgere mich darüber, dass er das so konsequent durchziehen kann. Ist doch nicht normal um 6:00Uhr aufzustehen und in dieser Kälte und im Dunkeln freiwillig rennen zu gehen. Dabei könnte manN doch einfach ausschalfen! Ich lümmle jedenfalls vor mich hin, wir frühstücken alle zusammen und ich beschliesse, Kind2 keine Antibiotika mehr zu geben da er überhaupt keine Halsschmerzen mehr hat. Irgendwann bin ich kurz davor in die Stadt zu fahren und den Ausverkauf unter die Lupe zu nehmen und kann mich in letzter Minute noch davon abhalten. Kein sinnloses Zeug kaufen, nur weil es runtergesetzt ist! Puh! Dafür entscheide ich mich spontan diesen Post zu schreiben und am Nachmittag werde ich endlich wieder meine Sportrunde in Angriff nehmen. Vielleicht. Denn das grosse Kind klagt jetzt über Kopfschmerzen.

❤ ❤ ❤

Mutter/Kind-Gespräch über den inneren Schweinehund…genannt Mathe

…oder auch grünes Schleimmonster 

Gestern als der Sohn ins Bett ging, kam es zum folgenden Gespräch:

Er: Mama, warum habe ich eigentlich nie Lust auf Mathe.

Ich: Weil du vielleicht etwas nicht verstehst?

Er: Warum verstehe ich das blöde Zeug nicht? Mensch & Umwelt finde ich viel spannender!

Ich: oh ja, das hast du sicher von mir. Ich kann noch immer nicht Kopfrechnen. Vielleicht bist du langsam bei den Hausaufgaben, weil du denkst, du findest Mathe nicht so cool?

Er: Oh ja, ich habe überhaupt keine Lust auf Mathe! Warum muss ich das lernen, der Computer kann mir ja alles ausrechnen!? Ich möchte viel lieber Geschichten schreiben. Mathe ist vooooll plöd!

Ich: Oh Gott, ich bin so müde. Tja, im Leben kann man nicht immer nur das machen, was einem Spass macht. Das Gesicht meiner Mutter ploppt hinter meinem inneren Auge auf . Auch Mama hat manchmal keine Lust z.B. die Wäsche zu bügeln. Oh verdammt, der Wäschekorb ist schon wieder voll und ich hab schon die letzten 3 Ladungen nicht zusammengelegt!

Er: Und wenn du keine Lust hast, was machst du dann?

Ich: Ich überlege, wie ich das am besten lösen kann. Machen muss ich es ja trotzdem, ob ich Lust habe oder nicht, denn wenn ich es nicht mache, haben wir irgendwann nix mehr anzuziehen.

Er: Das heisst doch Konsequenzen, gell? Ja, das ist auch blöd. Aber warum hasse ich Mathe?

Ich: Weil du nicht in die Schublade deiner Lehrerin passt und sie selber sagt, dass sie keine Ahnung von ADS-Kindern hat! Die sollen sich endlich mal weiterbilden! Und ihr Prüfungsdaten bekommt für Stoff, den ihr erst in 6 Tagen durch nehmen werdet und einen Tag danach die Prüfung schreibt! Verdammt, ich rege mich schon wieder auf! Scheissschulsystem hier, ej!   Kennst du eigentlich den inneren Schweinehund?

Er: Schwein was? Mama, häääää?

Ich: Ich sitze doch am Sonntag morgen manchmal im Pyjama auf dem Sofa und jammere, dass ich unbedingt auf den Crosstrainer soll. Brauche dann aber lange bis ich endlich gehe. Ist dir schon aufgefallen, oder?

Er: Oh ja, in dieser hässlichen Pyjamahose, die ist so hässlich, ich weiss gar nicht wie du die anziehen kannst! Voll peinlich! Oh, dabei ist die doch so bequem! Dann sitzt du da, starrst in dein iPad und fragst Papa ständig, ob es schlimm ist, wenn du nicht in den Keller gehst.

Ich: Ähm ja, genau! Ich weiss ja, dass ich Sport machen soll, aber dieses Gefühl, welches mich ganz faul macht und verhindert, dass ich auf den Crosstrainer gehe, das ist der Schweinehund. Wenn man weiss, dass man etwas machen sollte, aber gerade keine Lust darauf hat und deshalb Ausreden sucht, warum man das nicht machen kann.

Er: Wenn du kein Sport machst, dann wirst du dick und fett?!

Ich: Ähm ja, dicker sein ist aber nicht schlimm, es ist für den Körper gesünder, eben etwas Sport zu machen. Herrgott, er soll nicht solche blöden Vorurteile haben. Ich sollte Sport machen wegen der MS. Und, weil ich doch immer so müde bin.

Er: Wenn du Sport machst wirst du doch auch müde!

Ich: Aber das ist eine andere Müdigkeit. Wenn ich mich nicht bewege, dann werde ich träge und habe dann noch weniger Kraft. Irgendwann sind meine Muskeln so schwach und ich bin so faul, dann kann ich erst recht kein Sport mehr machen.

Er: Dann solltest du trotzdem Sport machen, auch wenn du keine Lust hast.

Ich: Genau, hier kommt dann der Schweinehund ins Spiel.

Er: Das ist ein hässliches grünes Monster. So ganz schwabbelig und eklig und der grüne Schleim tropft von ihm herunter. Vielleicht sieht er so aus wie Jabba aus Star Wars.

Der kleine Sohn aus seinem Zimmer: Maaaaama, warum lacht ihr so laut? Ich will auch wissen, was so lustig ist.

Ich: Genau, und je mehr du dieser Unlust nach gibst, umso grösser wird dieses schleimige grüne Monster! Und wenn es dann mal so riesen gross ist, dann ist es viel schwieriger den wieder klein zu bekommen.

Er: Aber der kommt immer wieder!

Ich: Alle Menschen haben so ein grünes Schleimmonster in sich. Das zeigt sich dann immer bei Aufgaben, die sie nicht gerne erledigen. Dann müssen wir stark sein und diese Aufgaben trotzdem machen, auch wenn wir keine Lust haben.

Er: Hm, sonst wird das Schleimmonster noch grösser und dann hat man noch viel weniger Lust.

Ich: Halleluja! Genau so ist es mit Mathe auch. Wenn du schon von Anfang an sagst, dass du Mathe nicht magst und keine Lust darauf hast, oder es nicht kannst, dann fütterst du dein Schleimmonster mit noch mehr grünem Schleim!

Er: hmmm….dann muss ich damit aufhören!

Ich: Freudentanz, sing, jauchz, trööööt, Konfetti! Ja genau, das wäre doch gut, wenn du versucht deine Einstellung zu ändern, das hilft dir ganz bestimmt weiter.

Er: Gut, und jetzt geh bitte aus meinem Zimmer, ich habe nur noch 7 Minuten zum Lesen bis ich das Licht löschen muss!

Gerade erzählt er mir, dass ein Junge in der Ergotherapie gesagt hat, dass er Mathe hasst. Da hätte er ihm erzählt, dass er bis gestern Mathe auch gehasst habe. Aber er will das Schleimmonster nicht füttern, also hasst er Mathe nicht mehr.

Das war die Geschichte über den Schweinehund, der in Wirklichkeit ein schleimiges grünes Monster ist. Hauptrolle, grünes Schleimmonster und Sohn, 9 Jahre

…ich geh jetzt mein grünes Schleimmonster bekämpfen und mache die Wäscheberge fertig. Wie sieht’s mit eurem grünen Schleimmonster aus?