Leben mit MS: Müde bin ich…und möchte keine Angst haben

Ich bin einfach nur müde, oder?

Wie ich bereits kurz erwähnt habe, hatte ich Anfangs November mein Kontroll MRI. Ich war in dieser Zeit sehr gestresst und konnte nicht abschätzen, wie das Resultat ausfallen wird. Normalerweise versuche ich immer in mich hineinzuhören und mich zu fragen, wie es wohl ausgehen wird.

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Vor einem Jahr habe ich das auch gemacht und hätte schwören können, dass ich schubfrei geblieben bin und alle Resultate gut ausfallen würden. Überraschenderweise bekam ich aber sehr schlechte Nachrichten und hatte genau zu der Zeit einen blühend, wütenden Sturm mit drei neuen Läsionen in meinem Kopf. Wie es mir in dieser Zeit ging, während ich mit Cortison vollgepumpt wurde, habe ich HIER dann wieder HIER und HIER berichtet. Ich stellte mir in dieser Zeit immer wieder die Frage, ob ich den aktiven Schub wirklich nicht bemerkt habe. Gab es da vielleicht doch irgendwelche Anzeichen und ich habe sie einfach nur ignoriert oder nicht wahr haben wollen? Keine Ahnung, ich habe keine Antwort darauf gefunden.

Multiple Sklerose und Gewissheit, gibt es das?

Jetzt bin ich jedenfalls wieder seit einem Jahr schubfrei und mit meinem Medikament eigentlich zufrieden. Die Nebenwirkungen sind nicht mehr so stark, die Einnahme finde ich super einfach und die Blutwerte sind bisher ganz ok., nur der Haarausfall ist noch immer sehr nervig. Aber hej, jetzt geht trocknen der Haare viel schneller, ja, etwas Sarkasmus darf doch sein…Meinen Erfahrungsbericht mit Tecfidera gibt es HIER zum nachlesen.

Bei meinem vorletzten Neurologenbesuch, das war irgendwann im August 2016, wollte ich eigentlich nur meine nächste Medikamentenration abholen. Leider ist mein Neurologe einer der gründlichen Sorte und lässt mich jedes mal auf Zehenspitzen laufen, kontrolliert mein Gleichgewicht und testet u.a. meine tauben Finger. Immer wieder empfiehlt er mir, meinen Karpaltunnel operieren zu lassen, denn dann wüssten wir ob die tauben Finger von der MS oder von der Karpaltunnelverengung kommen. Karpaltunnelsyndrom ist eine Einengung des Handmittelnervs und kann operativ behoben werden. Nähere Informationen zu Karpaltunnelsyndrom gibt es HIER bei Wikipedia. Nur bin ich unbelehrbar weil ich am Erfolg eines solchen Eingriffs etwas zweifle und bisher bereits 5 verschiedene OP’s hinter mir habe. Also will ich auf keinen Fall irgendwas freiwillig operieren solange es kein Notfall ist. Ja, mein Neurologe findet das auch eine sehr doofe Einstellung. Vielleicht hofft er, mich eines Tages doch soweit zu kriegen und erinnert mich immer wieder daran.

Voraussagen bei MS verunsichern

Am Ende dieses Besuches sagte mir mein Neuro, er sei mit meinem MS-Verlauf nicht zufrieden. Die letzten 3 Läsionen die dazu gekommen sind und doch das relativ schnelle Voranschreiten. Bäm! Schlag in die Magengrube. Ihm fällt es auf, dass mein Gleichgewicht wieder etwas aus dem Lot ist und ich wieder mehr schwanke. Klar, sowas merke ich ja auch, ist ja nix neues. Aber eine Aussage, mein Verlauf gefällt ihm nicht, das macht mich dann doch sehr nervös.

Diesen November stand also das neue MRI an und ich wusste nicht, was ich davon halten soll. Ich hatte in der Zeit ein paar wichtige Termine und wollte dort unbedingt dabei sein. Also habe ich etwas um meine MS herum geplant. Ich habe mich auf den schlechtesten Fall eingestellt- falls beim MRI wieder neue Läsionen sichtbar waren. Ich habe mir die Zeit für eventuelle Cotisoninfusionen eingeplant und wäre auf den übelsten Fall vorbereitet.

Ist eine gute Nachricht wirklich eine gute Nachricht?

Mein MRI war super! Keine neuen Läsionen und es hiess sogar, die älteren Läsionen seien etwas verblasst! Mein Neurologe und ich haben uns zuerst lustig darüber gemacht. Er meinte, er bekommt langsam Angst vor mir wenn meine Läsionen verblassen. Wir haben uns darauf geeinigt, dass der Radiologe der meinen Befund angeschaut hat, vermutlich den Bildschirm nicht hell genug eingestellt hat. Ob jetzt meine Läsionen blasser sind oder nicht, das ist mir eigentlich egal. Wichtig ist, sie sind nicht grösser geworden und es sind keine Neuen dazu gekommen.

Immer wieder Zweifel

In den letzten Tagen bin ich so unendlich müde. Ich bin völlig erschöpft und habe keine Energie. Ich schlafe schlecht und habe nie dieses ausgeruhte Gefühl. Klar, ich habe viel gemacht in letzter Zeit, vielleicht habe ich auch zu viel von meiner Kraft verbraucht. Letzthin hatte ich 4 Tage am Stück Kopfschmerzen und war dadurch noch viel erschöpfter und schlief noch viel schlechter. In solchen Momenten kommen dann diese fiesen kleinen Zweifel…

Was, wenn der Radiologe seinen Bildschirm tatsächlich falsch eingestellt hat und dadurch die Läsionen blasser wirkten. Was wäre, wenn der Bildschirm so schlecht eingestellt war, so dass er keine neuen Läsionen sehen konnte! Aaaaargh! ICH HASSE SOLCHE GEDANKEN! Zum ganzen Überfluss fielen mir in letzter Zeit wieder einige Sachen aus den Händen und gingen zu Bruch. Und dann die Tatsache, dass ich meine aktiven Schübe offensichtlich nicht sofort wahr nahm. Einerseits ist es ja toll, dass ich nicht jedes mal blind werde oder nicht mehr laufen kann….aber das ist auch sehr sehr lästig. Sich zu entscheiden, ob man jetzt einfach nur müde ist weil man sich zu viel zugemutet hat oder ob es Anzeichen sind…lästig!

Ja, an dieses Gefühl des Ungewissheit und der Unsicherheit im Leben mit MS habe ich mich noch immer nicht gewöhnt und das ist in meinen Augen eine für mich grossen Herausforderungen.

Gebt schön Acht auf Euch, ihr lieben ❤

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Wie das Leben lebenswert bleibt und etwas Multiple Sklerose

Motivationspost

Die Temperaturen sinken und hie und da gab es schon den ersten Schnee. Bei manchem sinkt vielleicht auch die Laune weil die Tage so dunkel werden, deshalb gibt’s hier von mir einen kleinen Motivationsschubs…

Wie ich es mache

Als ich zu bloggen anfing, hatte ich nicht erwartet, dass meine Schreibe tatsächlich gelesen wird. Damals dachte ich, ein Blog mit chronischer Krankheit ist vielleicht nicht so spannend und ob sich hierher Leser verirren, konnte ich nicht abschätzen. Das war mir aber zu der Zeit ziemlich egal – ich hatte ein grosses Mitteilungsbedürfnis und wollte das schreiben, was ich gerne nach meiner Diagnose gelesen hätte. Es musste einfach raus. Heute weiss ich, dass ich mit meiner Sichtweise auf das Leben, nicht nur chronisch Kranke anspreche.

Nicht alles Gold was glänzt

Umso mehr freut es mich, die Reaktionen und das Feedback auf das Blog zu sehen. Das Blog wird nicht nur von MS-Betroffenen gelesen, sondern Querbeet, was mich natürlich noch mehr freut. Die Reaktionen sind durchs Band eigentlich positiv. Eigentlich!

Manchmal scheint es so rüber zu kommen, als ob mir mein Leben mit MS so locker flockig gelingt. Vielleicht sieht es so aus, als ob ich nicht so stark betroffen wäre. *but you don’t look sick*du siehst nicht krank aus* sind meine liebsten #Häschtägs# auf Instagram! Manch einer denkt, ich sei total naiv mit meiner zwanghaft positiven Einstellung. Dazu kann ich sagen: es ist nicht alles Gold was glänzt!

Meine Einstellung ist harte Arbeit

Meine MS holt mich immer wieder ein. Eigentlich ist sie jeden Tag präsent und stört mich mal mehr und mal weniger. Meine Symptome verschwinden nicht einfach weil ich positiv sein will. Das ist täglich harte Arbeit! Ich schreibe nicht nur irgendwelche positiven Gedanken und vor Glück triefende Texte. Die unschönen Seiten zeige ich auch – nur, ich gehe damit einfach etwas anders um.

Ein positives Ende – Eine Lösung

Manchmal brennt mir etwas auf der Seele und ich muss es unbedingt nieder schreiben. Als ich in meinem Kopf die Gedanken zu sortieren versuche, denke ich automatisch über eine Lösung nach. Wie es halt in meinem Naturell einfach so ist, habe ich immer ein Bedürfnis, ein gutes Ende zu sehen. Auch wenn es schlussendlich keine positive Lösung gibt, dann halt einfach eine Lösung für das Problem. Ich brauche Lösungen. Glas halb voll vs. halb leer. Was aber nicht heisst, dass ich alles super finde. Meine Beiträge entstehen immer sehr spontan. Ich habe keine Blogposts, die ich terminiert in der Pipeline bereit halte. Manchmal möchte ich etwas schreiben, habe aber keine Zeit dazu und irgendwann ist es einfach zu spät. Dieses spezielle Gefühl ist weg und ich kann es nicht mehr schreiben weil es mich nicht mehr einnimmt. Ein Gerät, welches meine Gedanken direkt niederschreiben könnte, wäre schon praktisch!

MS funkt ständig ins Leben

Was ich seit meiner Diagnose festgestellt habe und was mir meine Leser bestätigen – MS funkt immer zu dümmsten Zeiten ins Leben hinein. Vermutlich hat das ja mit dem jeweiligen Stress oder der Freude zu tun. Versetzt ja den Körper mit all seinen Prozessen in einen Ausnahmezustand. Mir wurde z.B. letzte Woche ein MRI-Termin vorgezogen. Statt im Januar, musste es viel schneller gehen. Dazu habe ich eine Anfrage zu einem MS-Workshop bekommen. Jetzt war so, dass ich für mich den richtigen Zeitpunkt für die Untersuchung wählen musste. Will ich das MRI schnellstmöglich machen und die Resultate bekommen, oder mache ich es erst später nach meinem Workshop? Ich habe mich entschieden, die Untersuchung dann sofort zu machen, denn im Falle eines schlechten Resultates, würde ich Cortisoninfusionen bekommen. Also hätte ich zwischen den Infusionen und meinem Workshop mindestens noch 3 Wochen dazwischen. Erfahrungsmäss weiss ich, wie es mir nach einer solchen Therapie geht. Deshalb musste alles schnell gehen, weil, ich wollte beides!

Ich will alles vom Leben, MS soll sich anpassen

Zugegebenermassen hatte ich ein paar schlaflose Nächte deswegen. Ich bin längst nicht so abgebrüht, wie es manchmal nach aussen hin wirkt. Ich bin nicht ein durch und durch positiver Mensch- eigentlich bin ich genau das Gegenteil von Positiv! Ich bin sehr kritisch und sehe immer auch das grosse ABER an dem ich mich stundenlang aufhängen kann. Das führt dazu, dass ich viele Situationen von allen Seiten überdenke und das dann zu schnellen Lösungen führt. Ich wollte also beides, die MRI Untersuchung und diesen Workshop. Deshalb willigte ich ein, die Untersuchung sofort hinter mich zu bringen. In der Röhre war ich von den Umständen dermassen gestresst, dass mir die ganze Prozedur weniger schlimm vor kam als bei all vorangehenden MRI’s. Einerseits war das etwas Gutes und andererseits wusste ich ganz klar, dass diese Situation, nicht förderlich ist für meinen Körper. Unter Stress schüttet der Körper u.a. zu viel Cortison aus, was bedeutet, dass der Körper unter ständiger Fluchtreaktion steht, was wieder dazu führt…blabla…wissen wir – jedenfalls nicht gut für MS, nicht gut für niemanden! Ich plane meine Termine um die MS herum! Ich plane um das Problem!

Ich hatte Glück! Meine MRI-Ergebnisse waren perfekt! Somit bin ich seit einem Jahr schubfrei. Zudem steht der Organisation des MS-Workshops nichts mehr im Wege. Trotz der unberechenbaren Krankheit, versuche ich mein Leben lebenswert zu leben. Jetzt wähle ich einfach bei den Reisebuchungen auch die Annulationskosten-Versicherung. Früher habe ich das nie gemacht, aber ich kann trotzdem gut damit leben.

Nächster Tag

Wir wissen nie, was der nächste Tag bringt. Das wissen aber nicht nur die chronisch Kranken, sowas weiss keiner. Aus diesem Grund weigere ich mich, mich durch eine Krankheit bestimmen zu lassen. Natürlich muss ich hin und wieder aufpassen um es nicht zu übertreiben, denn sowas passiert schneller als man denkt. Trotzdem, wir dürfen den Lebensmut nicht verlieren, egal ob man chronisch krank ist oder nicht. Halbvoll vs. Halbleer…

Aperol

Umarmt das Leben! ❤ 

Multiple Sklerose: Aufklärung – Onlinearbeit – Telemedizin

Aufklärung – Onlinearbeit – Telemedizin – DGN Kongress

Die Aufklärung über eine nicht heilbare Krankheit, die sich in 1000 verschiedenen Facetten zeigt, ist sehr wichtig.

Wenn es um eine Krankheit geht, bei der der Betroffene nie weiss, was der nächste Tag mit sich bringt, ist es vor allem zu Beginn wichtig zu zeigen, es wird irgendwie gehen. Du wirst deinen Weg finden. Wenn man darüber lesen kann, wie es anderen Betroffenen nach Jahren mit dieser Krankheit geht und wenn sie die Höhen und Tiefen zeigen. Wenn man trotzdem herauslesen kann, das Leben geht weiter, etwas anders, aber die Erde hört nicht einfach auf sich zu drehen.

Personen im Background

Am DGN Kongress in Mannheim habe ich Leute getroffen, die vor dieser speziellen, positiven Energie sprühen. Nein, ich bin kein spürst-mich-fühlst-mich-Mensch. Aber diese Menschen, die sich mit Herzblut und voller Überzeugung für eine Krankheit einsetzen. Die gerne aufklären wollen, die gerne etwas Linderung herbeiführen wollen, die tolle Ideen haben…ja ich weiss, es ist ihr Job, aber trotzdem.

Es ist ein tolle Gefühl an einem Kongress zu sein und zu sehen, wie sich andere für das Wohl ihrer Patienten einsetzen. Wenn man sieht, wie sich die Geschäftsführerin eines Pharmaunternehmens über ein MS-Bike freut und es selber auch gleich ausprobiert. Wenn man Ideen entwickelt, den Patienten das Leben leichter zu machen…

Die neuesten Forschungsarbeiten lesen und nur erahnen könnnen, wie viel Arbeit dahinter steckt.

Das Leben nach der Diagnose

Ich habe mich relativ schnell mit meiner Diagnose abgefunden. Natürlich waren mein Mann und ich in den ersten Stunden nach dem ausgesprochenen MS-Verdacht am Boden zerstört. Was mir in dieser Zeit sehr geholfen hat, war meine Einstellung, dass ich egal was kommt, es schaffen werde. Aufgeben war nie eine Option.

Man muss auch den Mut haben, sich die Hilfe zu holen, die man in diesem Moment braucht. Das kann für jeden Menschen ein anderes Bedürfnis sein. Ich habe z.B. viel darüber gelesen und mich auch oft mit meinem Neurologen darüber unterhalten. Nur hat ein Neurologe leider nicht die Zeit, die man sich vielleicht bei einer solchen Diagnose wünscht. Der Arzt klärt auf, zeigt die verschiedenen Wege mit mit- und ohne Therapie und danach ist man meistens auf sich selbst gestellt. Man muss in relativ kurzer Zeit viele neue Informationen verarbeiten, Entscheidungen treffen, von denen man vor einigen Tagen noch keine Ahnung hatte. Eine Entscheidung für eine MS-Therapie oder den Weg ohne Medikamente. Bei der Auswahl der Therapie entscheiden, was man von den Nebenwirkungen in Kauf nimmt. Ohne eine Therapie den Mut haben, dazu zu stehen und sich bei jedem neuen Schub keine Vorwürfe zu machen, diesen Weg gewählt zu haben. In dieser Zeit braucht es meiner Meinung nach spezielle Hilfe. Man kann sich z.B auch bei den verschiedenen MS-Gesellschaften, wie bei uns in der Schweiz bei der Multiple Sklerose Gesellschaft holen. Für mich war mein Blog dieser Weg und ich wurde zur Expertin meines Körpers und MEINER MS. Ich informiere mich und lese regelmässig über die weltweit neuste Forschung und Arbeit über diese Krankheit. Und ich geh den offensiven Weg nach vorne, indem ich meinen Alltag öffentlich mache.

Öffentliche Arbeit

Hier kommen die Menschen ins Spiel, die ich am DGN Kongress getroffen habe und die mich sehr beeindruckt haben:

Zum Beispiel habe ich Birgit Bauer getroffen.

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Ich kenne sie schon länger über unsere Social Media Kanäle wie Twitter, Instagram oder unsere Blogs. Wenn man Birgit kennen lernt, dann ist das so, als ob man einen Wirbelwind trifft. Sie sprüht vor Energie! Und ja, Birgit hat auch MS! Moment, da kommt der Widerspruch! Sie hat MS und sprüht vor Energie? Ja, wir Betroffene wissen, wie sich ein Schub anfühlt, wie sich die Erschöpfung über unseren Körper ausbreitet und wie kann also ein solcher Mensch vor Energie sprühen? Ihre Einstellung zu ihrem Leben mit MS! Birgit hat ihren Weg gefunden und sie weiss ganz genau mit WEM sie es zu tun hat, mit ihrer Trulla nämlich! Birgit ist viel unterwegs und klärt über MS auf weil sie eben zur Expertin geworden ist. Auch über unser Treffen hat sie auf ihrem Blog – Fast normal! Mein Leben mit Multiple Sklerose – MS! einen tollen Artikel geschrieben. Was soll ich dazu sagen? Hätte ich nach meiner Diagnose schon ihre Worte gelesen, hätte ich bestimmt weniger Angst vor der Zukunft gehabt! Aufklärungsarbeit ist sooo sooo wichtig! Über die neue Generation der MS-Kranken habe ich schon mal HIER geschrieben.

Dr. Johannes Wimmer – der YouTube-Arzt

An der Medienkonferenz traf ich auch Dr. Johannes Wimmer. Ich begrüsste ihn mit: „ah, Sie sind doch der YouTube-Arzt, oder!?“

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Johannes ist wie Dr. Google, nur als realer Arzt. Auf der Seite von Doktor Johannes kann man zu verschiedenen medizinischen Themen Erklärungen finden. Johannes erklärt verschiedene medizinische Fragen in seinen Videos mit viel Charme und zwar so, dass wir sie alle verstehen können. Ich finde diesen Aufklärungsweg so toll. Nachdem man beim Arzt war, dieser nicht genügend Zeit hatte uns alles zu erklären oder Begriffe verwendet, bei denen ich z.B. nur noch Bahnhof verstehe. Oder wenn ein Eingriff bevor steht und wir keine Ahnung haben, was auf uns zu kommt, einfach bei Doktor Johannes nachsehen und eine Erklärung finden. Sehr cool! Ich als bekennender Internet-Junkie finde sowas natürlich extremst spannend!

MS-Bike

Ein Fahrrad welches Multiple Sklerose hat?

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Ein Auszug des Interviews mit Frau Dr. Heike Streu von Mylan zu MS-Bike

Wie cool ist das denn?! Ein Fahrrad produzieren, mit dem man die unsichtbaren Symptome der MS zeigen kann! Ich habe gesehen, wie verschiedene Leute am DGN Kongress auf dieses Fahrrad stiegen und es getestet haben. Die Neugierde wecken und darauf aufmerksam machen. Hach, sowas gefällt mir!

Online Neurologie – helfen Telemedizin, Apps & Co. wirklich?

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Als Bloggerin konnte ich diese Session einfach nicht auslassen, ist ja schliesslich MEIN Thema! Es war sehr spannend, die verschiedenen Methoden der bereits bestehenden Telemedizin aufgezeigt zu bekommen. In der Schweiz haben wir den Dienst von Medgate welchen ich selber auch seit Jahren nutze. Bevor man also zum Arzt geht, ruft man bei Medgate an und schildert das Problem. Sie sind 24h/7d also rund um die Uhr erreichbar und können als erste Anlaufstelle genutzt werden. Ich habe auch schon wegen meiner Kinder angerufen und musste nicht warten, bis die Praxis geöffnet hat oder ins Kinderkrankenhaus fahren. Oder bei einem Zahnunfall vom Kind in den Ferien noch vom Strand aus anrufen und fragen, wie ich vorgehen muss. Vor meiner Diagnose habe ich auch schon wegen meinen Schwindelattacken angerufen und sie haben mich direkt in den Notfall geschickt. Im Notfall angekommen, war ich schon durch Medgate angemeldet, also kein Papierkram und keine Wartezeiten! Telemedizin rockt!

Es war spannend zuzuhören, auch den kritischen Fragen aus dem Publikum. Ich hatte das Gefühl, dass man noch etwas Angst davor hat. Was eigentlich sehr schade ist und es wäre nicht gut, wenn man sich vor den Innovationen verschliesst, die doch mit grossen Schritten auf uns zu kommen. Ich denke hier auch an die langen Wartezeiten für Termine bei einem Spezialarzt. Ich habe hier nur gute Erfahrungen gemacht – wenn ich einen Termin bei meinem Neurologen brauche, kriege ich den auch in den nächsten Tagen und auf ein MRI muss ich nie länger als eine Woche warten usw. Ich weiss, dass das nicht selbstverständlich ist und viele meiner Leser monatelang auf solche Termine warten. Wenn man einen akuten MS-Schub hat, dann hat man keine 2 Monate Zeit für die Warteliste bei einem Neurologen oder für einen MRT Termin. In solchen Fällen kann eben der Einsatz von Telemedizin sehr nützlich sein. Wenn ich meine Symptome mit einer Fachperson am Telefon besprechen kann, bin ich im ersten Moment schon etwas beruhigt und habe das Gefühl, es passiert etwas und ich nicht untätig die Zeit absitze- mit einem Kopf voller Sorgen.

Fazit

Obwohl Multiple Sklerose noch immer nicht heilbar ist, es passiert so viel in der grossen weiten Welt der Forschung. Es gibt viele Menschen, die sich für Aufklärung, Innovation und Verbesserung einsetzen. Der DGN Kongress war eine tolle Erfahrung für mich.

Herzliche Grüsse ❤

Katarina

Sommerferien: Wie organisiere ich meine Sommergarderobe?

Sommer, Sonne, Sonnenschein oder auch, auf in den Süüüüüden, der Sonne hinterher…tralallalaaallaaa…

Ich packe und ich bin schon wieder etwas knapp dran. Der Grund, weshalb ich noch nicht bereit bin, ist folgender: als ich so vor meinem Schrank stand und der aus allen Nähten platzend trotzdem schrie ES GIBT NIX ZUM ANZIEHEN bin ich schon dezent durchgedreht!

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Über Jahre sammeln sich immer wieder Kleider an, die man nie wieder anzieht und trotzdem lässt man sie drin (also ich)…aus irgendwelchen Gründen, auch wenn man weiss, dass man sie doch nie wieder anziehen wird. Obwohl ich das Gefühl habe, immer wieder auszumisten, habe auch ich einige dieser Schrankleichen! Und diese schleppe ich regelmässig über 900km in die Sommerferien mit! Doch, das mache ich tatsächlich im Anflug einer Übermüdungswelle oder Sinnesschwäche…oder was auch immer!

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Jetzt habe ich mir die SALE Saison zu nutze gemacht und einige neue Basic Klamotten bestellt und werde während des Packens, meine Sommer-Schrankleichen entsorgen. So nimmt man die Klamotten nur ein mal in die Hand und weil man (also ich) unter Pack-Zeitdruck steht, trennt man sich auch schneller davon!

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Ich bin ein eher minimalistischer Sommerferien-Kleider-Mensch. Auch aus dem Grund, weil der Platz in unserem Auto begrenzt ist und die Kinder einfach mehr Wechselkleider brauchen als ich. Was mir in den Ferien aber trotzdem bisher immer wieder passiert, war die Tatsache, dass ich die mitgenommenen Kleider falsch gepackt hatte. Ich habe zwar meine gewohnten Kombinationen eingepackt, doch in den Ferien erwiesen sie sich doch als unpraktisch. (Zum Beispiel habe ich mal die Culottes Shorts und ein weisses Shirt eingepackt. Vor Ort stellte sich heraus, dass das Shirt doch nicht so toll dazu passte und meine Schuhe gingen erst recht nicht in Kombination damit und die Länge der Shorts war doch nicht meins und und und-blöd!)

Outfits anprobieren und fotografieren

Dieses Jahr probiere ich etwas neues aus! Ich werde alle Outfits die ich mitnehmen möchte anprobieren und zwar inklusive Schuhe und dann werde ich die jeweils fotografieren.

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Was ich mir davon verspreche?

Weniger von meinen Schrankleichen in die Ferien zu schleppen! Hat etwa den gleichen Effekt wie eine wöchentliche Menüeplanung. Ich muss nicht mehr lange überlegen was ich anziehen möchte. Dabei kann ich auch die vorab gemachten Fotos anschauen, weiss gleich, wie sich das Outfit anfühlt und muss nicht noch entscheiden und rumprobieren. Ha! Wenn jetzt jemand lacht und denkt, hej, das mache ich schon lange so, na dann – herzlichen Glückwunsch! Ich muss hierzu erwähnen, nach einem Strandtag mit MS kann man sich sehr schnell wie eine lahme Fliege fühlen. Manchmal vertrage ich die Hitze gar nicht gut, mein Kreislauf ist im Keller und ich schwitze mich zu Tode. Nachdem alle geduscht und endlich wieder angezogen sind und schon der Hunger sich gemeldet hat, meine Fatigue im Nacken klebt, muss ich mich noch schnell fertig machen können. Meistens endet das dann halt immer beim gleichen Kleid, Hose, Shirt oder halt diesem Teil, welches man auch schon zu Hause ständig anzieht.

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Was ich diesen Sommer trage?

In den Strandferien trage überwiegend kurze Hosen. Manchmal frage ich mich zwar schon, ob ich nicht langsam zu alt bin dafür. Aber, solange mir meine Männer nicht sagen, dass das doof aussieht, behalte ich das noch etwas bei und das trotz Cellulitis, ha!

Diese Stoffhose ist etwas länger und reicht mir fast bis zum Knie. Da ich es im Sommer etwas lockerer mag, habe ich diese einfach eine Grösse grösser bestellt. Diese Hose lässt sich gut mit verschiedenen Oberteilen kombinieren und ich würde sie auch zum Abendessen oder bei einem Ausflug in die Stadt anziehen.

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Diese Version unten habe ich mir selbstredend für den Strand ausgesucht. (eat. sleep. beach. repeat.) 
Die Hose ist sehr kurz und schon etwa 6 Jahre alt! Die habe ich mir auf Sardinien an einem Markt gekauft und finde sie noch immer super! Das Shirt ist sehr lang und hat an der Seite lange Schlitze. Man kann den vorderen Teil dann locker in die Hose stecken. Die Schuhe sind silbrige Birkenstocks mit schwarzem Veloursleder. Mein Mann hat fast geweint, als er die gesehen hat und das nicht aus Freude. Aber hej, wenn die Mode zur Zeit auf gemütlich macht, dann nutze ich das noch so gerne! Es gibt doch nix bequemeres als in flachen Latschen zum Strand zu schlendern!

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Hier noch ein sehr bequemes Strandoutfit. Sogar die kleine Katze mag es weil die Hose so luftig locker und weich ist.

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Dieses Outfit ist auch sehr luftig. Das Shirt ist aus Leinen, die Hose aus bedrucktem und weichen Jeansmaterial. In den Ferien trage ich immer entweder einen Strohhut oder eine Kappe. Hierzu habe ich eine weisse ‚Dächlikappe‘ bereit gelegt – diese habe ich auch noch in Schwarz. Wenn man schon mal einen Sonnenstich hatte, will man das nie wieder bekommen…und ich mag keine offenen Haare die mir im Nacken kleben.

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Ich mag die leichten Leinenshirts. Sie sitzen locker und luftig, man schwitzt nicht so stark und auch verknittert sehen sie noch gut aus. Von solchen Shirts nehme ich dann welche in weiss und schwarz und kann sie zu allen Hosen kombinieren.

Wie ihr seht, ich bin eine Hosenfrau. Aber auch ich habe Kleider (auch solche, die ich noch nie getragen habe, aber unbedingt haben musste weil sie so schön sind, psssst) Ich werde also das Bodenlange, in der Mitte geschlitztes und das sehr leichte blaue Kleid mit nehmen.

So, jetzt habe ich all die Outfits zusammen gestellt, die sicher:

  1. bequem
  2. zusammen passen
  3. gut kombinierbar
  4. nicht knittern
  5. locker und luftig sind

…und meine Reisetasche wird nicht aus allen Nähten platzen!

Ich bin jetzt sehr gespannt, ob ich weniger Schrankleichen mitgenommen habe und ob ich tatsächlich auch alles so anziehen werde, wie ich es mir vorgenommen habe. Wenn ihr super praktische Tipps hierzu habt, nur her mit euren Vorschlägen!

Und, was ich auch noch gerne erwähnen wollte: Ja, ich habe Multiple Sklerose und ja, ich nehme starke Medikamente und hej, mir ist mein Styling trotzdem wichtig! Ich fühle mich einfach besser, wenn ich mich schön anziehen kann…05

Ich hoffe, ich konnte die eine oder andere Leserin mit Ideen erfreuen und wünsche euch einen wunderschönen Sommer!

❤ Katarina